Einige Anmerkungen zur Zeit
Vergangenheit?
Ist schon verronnen
Die Zukunft?
Hat noch nicht begonnen
Was IST, das ist! (Die Logik spricht!)
Was WIRD, das ist - genau: noch NICHT!
Was WAR - auch dies scheint kaum konträr
Ist NICHT - genau: Es ist NICHT mehr
Die Gegenwart sei definiert
Als Grenze zwischen WAR und WIRD
Sie trennt - so könnt' man's formulieren
Zwei Dinge, die nicht existieren
Die Gegenwart ist das, was IST -
Nun sagt mir, wie man etwas misst
- In klar getrennte Teile teilt -
Das - husch! - ins Nichts1 vorübereilt?
Wobei ja selbst die kleinste Weile
Sich wiederum in kleinre teile
Die allerkleinste - kann das sein?!
Die wird dann wohl unendlich klein!?
Ein guter Grund zum Räsonieren:
Wie kann denn etwas existieren
Das quasi keine Dauer hat -
Wann fände dieses Sein je statt?
Hier stellt sich nun die bange Frage
Die manchem von uns kaum behage:
Wie unser Weltbild überlebe
Wenn es die Zeit wohl gar nicht gebe
Doch macht Euch erst mal keine Sorgen
Wir klären das dann übermorgen
- Ich bitte sehr um Pünktlichkeit! -
In diesem Raum zur selben Zeit
__________
1 Das Nichts ist aus des Dichters Sicht
Ganz schlicht die Daseinsform des „nicht“
2.1.17
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August (Montag, 02 Januar 2017 18:04)
Guten Abend, Tünn!
Ganz interessant, was Sie da schreiben.
Bin schon gespannt auf übermorgen!
Gruß
August
Tünn (Montag, 02 Januar 2017 18:27)
Guten Abend, August,
ich bereite mich gerade auf übermorgen vor.
Ist ja nicht alles auf meinem Mist gewachsen, was ich da schreibe.
Ihr Fast-Namensvetter Augustinus hat sich schon vor langer, langer Zeit solche Gedanken gemacht.
Übermorgen werde ich dann wohl auf Leibniz und Kant kommen müssen und natürlich auf Einstein. Ob ich die Relativitätstheorie bis dahin begriffen habe, wird die Zeit zeigen - ich bin eher skeptisch.
Schönen Abend
Tünn
Lesterschwein (Samstag, 07 Oktober 2017 19:14)
Hi Tünn,
zu "ist nicht" habe ich eine Anmerkung: denn wieso "ist nicht mehr"; vielleicht "war da nie was" dann ist auch "ist nicht". Ich kann es nur nicht in so schöne Reime bringen wie du. Vielleicht "Ist nicht, war nicht, wird vielleicht auch nie sein! und so wird's dann ein Reim. Und wenn doch was ist, wird's ein neues Gedicht! Denn wenn da was ist, kriegt's vielleicht ein Gesicht!" Liebe Grüße
Dein Lesterschwein
Tünn (Donnerstag, 12 Oktober 2017 14:23)
Liebe Lesterschwein
ein sehr interessanter Kommentar! Ich habe Deinen Text etwas umformatiert, dann erkennt man ihn auch als Gedicht:
"Ist nicht, war nicht, wird vielleicht auch nie sein!
und so wird's dann ein Reim.
Und wenn doch was ist, wird's ein neues Gedicht!
Denn wenn da was ist, kriegt's vielleicht ein Gesicht!"
»vielleicht "war da nie was" dann ist auch "ist nicht"« schreibst Du zu recht.
Mir geht es um die Zeit, hier: um die Vergangenheit, um das, was WAR.
Was - wie in Deinem Fall - NIE da WAR, das war auch nicht in der Zeit.
Diesen Fall habe ich nicht berücksichtigt.
Danke für die Ergänzung.
Tünn