Der Wähler hat versagt

 

Der Wähler hat erneut versagt

Man seufzt und stöhnt und ächzt und klagt

Was wird das wieder Nerven kosten -

Der Kampf um die Regierungsposten

 

Solch kompliziertes Ritual

Gehört zu jeder echten Wahl

Nur heißt das ja nicht unbedingt

Dass es dem Wähler Nutzen bringt

 

Weil nach dem Wahlgang garantiert

Das wahrlich große Geld regiert

Und so - was immer er auch wählt -

Des Wählers Wille wenig zählt

 

Warum?

 

Nun, wenn Ihr mich schon fragt:

Weil hier die Politik versagt

09/17

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Heidi (Donnerstag, 20 Februar 2020 15:53)

    Ein Interview mit Noan Chomsky (Seine Aussagen zu den Prinzipien der Demokratie lassen sich ohne weiteres auf Deutschland übertragen):

    https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/chomsky-interview-trump-sanders-thunberg

    "Noch bedrohlicher als Sanders Vorschläge für politische Maßnahmen im Stile des New Deals ist, dass er eine Massenbewegung inspiriert, die sich ständig aktiv politisch engagiert und deren direkter Aktivismus auf die Veränderung der sozialen Ordnung gerichtet ist – eine Bewegung zumeist junger Leute, die die Normen der liberalen Demokratie nicht verinnerlicht haben: die Normen, die besagen, dass es sich bei der Öffentlichkeit um „unwissende und aufdringliche Außenseiter“ handelt, die „Zuschauer sein sollen, keine aktiven Teilnehmer*innen“ – denen zugestanden wird, alle vier Jahre ein Kreuzchen zu machen, die danach dann aber in ihre Fernsehsessel und zu ihren Videospielen zurückkehren sollen, während die „verantwortungsvollen Männer“ sich um den Ernst der Lage kümmern.
    ...
    Es handelt sich hier um ein grundsätzliches Prinzip der Demokratie, wie es von prominenten und einflussreichen liberalen US-amerikanischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts dargelegt wurde, die die „Dummheit des Durchschnittsmenschen“ erkannten und ebenso, dass wir uns nicht von „demokratischen Dogmen darüber täuschen lassen sollten, nach denen die Menschen am besten beurteilen können, was in ihrem Interesse liegt.“ Nicht sie, sondern wir sind die „Verantwortlichen“, die „intelligente Minderheit“. Die „verwirrte Herde“ muss daher durch „notwendige Illusionen“ und „emotionsgeladene Vereinfachungen“ in ihre Schranken gewiesen werden. Das sind Verlautbarungen des einflussreichsten öffentlichen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, Walter Lippmann, in seinen „Progressiven Essays über Demokratie”; Harold Lasswells, einem der Gründer der modernen Politikwissenschaft, und Reinhold Niebuhrs, dem bewunderten „Theologen des (liberalen) Establishments”. Alles hoch angesehene Wilson-Roosevelt-Kennedy-Liberale.

    Eine Massenbewegung anzuregen, die diese Normen verletzt, stellt einen ernstzunehmenden Angriff auf die Demokratie und somit einen nicht zu tolerierenden Angriff auf die gute Ordnung dar."