Die Solidarität!
Jeder Mensch lebt im Kampf für die eignen Int'ressen
Darum muß er die Kräfte mit anderen messen
Da nun jeder dasselbe vom anderen meint
So erscheint dieser andre uns immer als Feind
Doch im Kampf mit dem Mammut erkannte der Mann
Daß der eine dem andern sein Kumpel sein kann
Denn: Ist irgendwer stärker wie einer allein
Dann verkloppt man denselbigen einfach zu zwei'n
Und als dann die Vereinzelung erst überwunden
Da wurd' irgendwann auch die Gewerkschaft erfunden
Zwar – das Mammut war tot
Doch als Antagonist
Exponierte sich langsam der Kapitalist
Wie ein Mammut so stark und wie dies ohne Gnade
Gut getarnt hinter einer sozialen Fassade …
Stets bestrebt, seine Untaten schön zu kaschieren
So begann er alsbald schon am akkumulieren
Fröhlich ließ er dann kräftig die Sektkorken knallen
Doch da fing die Pommfritrate plötzlich am fallen
Erst latent, theoretisch und rein tendenziell
Aber Marx und auch Engels erkannten das schnell
Später wurde von ihnen noch vieles bewiesen
Nicht zuletzt die Dynamik der zyklischen Krisen
Aber auch, was die Ausbeuter gerne verschweigen:
Diese machen sich sämtlichen Mehrwert zu eigen
Da dem Arbeitsmann Selbiges gar nicht gefällt
Ist doch klar, daß er mancherlei Forderung stellt
Den Gewerkverein und die Genossen zur Seite
Auf daß keiner von ihnen alleine mehr streite
Nur in diesem Prozeß – mal Erfolge, mal Scheitern
Kann die Arbeiterschaft das Bewußtsein erweitern
Der betriebliche Kampf – isoliert, separat
Wird zum Klassenkampf gegen den Ausbeuterstaat
Im politischen Kampf mit der herrschenden Klasse
Reichet nicht der Gewerkschaften Mitgliedermasse
Denn im Kampf für das Ende der Ausbeuterei
Heischt das Proletariat eine Kaderpartei
Im verzweifelten Streben, die Macht zu erhalten
Will der Kapitalist nun den Arbeiter spalten
Aber selbiger läßt sich nicht einfach entzwei'n
Und er schließt immer fester die eigenen Reih'n
Nur in Bramberg alldort bei der Hektiker-Kasse
(Eine relativ kleine betriebliche Masse)
Exklusiv und mit scheinbaren Sonderint'ressen
Hat man, scheint's, das Gemeinsamkeitsdenken vergessen
Dort sind Sokoloffs, Revisionisten, Agenten
Sehr erfolgreich beim Spalten von Fachreferenten
Und die ver.di wurd' grade - verwirrt und verdutzt -
Von den Wählern doch ziemlich zusammengestutzt
Renegaten, Sektierer und Apologeten
Unterwandern dort heimlich den Kassenproleten
Seit drei Jahren betreiben sie immerhin schon
Ihre separatistische Agitation
...
Hier das Blatt noch zum Wohl der Belegschaft zu wenden
Und die Einheitsbestrebungen doch zu vollenden
Dies ist – denkt man dann noch an den flairCK-Klan -
Eine Siphylosarbeit, mein lieber Herr Schwan!
Doch Hans-Jörg wird sich niemals entmutigen lassen
Er wird zahlreiche Flugblattartikel verfassen
Wo er höchst analytisch, verständlich, pointiert
Der Gewerkschaft zentrales Prinzip formuliert:
In dem eig'nen Int'resse das fremde erkennen
Und das fremde Int'resse als eig'nes benennen
Das Gemeinsame sehen und demgemäß handeln
So nur werden wir einst die Gesellschaft verwandeln
03/2008
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Tünn (Dienstag, 30 August 2016 15:49)
Anlaß für obige Zeilen waren die folgenden vom 7.3.2008:
"Tünn,
zur volkstümlichen Aufbereitung und Verbreitung des gewerkschaftlichen Grundgedankens sowie dessen notwendiger organisatorischer Umsetzung beauftrage ich Dich hiermit im Namen der ver.di-BG, ein längeres Poem zu verfassen, das etwa so beginnen könnte:
Der Mensch an sich
tendiert zum Eigennutz
Das ist genetisch
und man kann's nicht ändern
Es ist in der Gesellschaft
gut zu seh'n
und keineswegs
nur an derselben Rändern
...
Das wäre sozusagen der anthropo-genetische Ansatz.
Geht aber auch bestimmt ganz anders - Hauptsache: Ein Poem.
Viel Spaß dabei!
Ralf"