Die Bienenkönigin

                         

In manch exotisch fernem Land

Ist Tierschutz quasi unbekannt

Dort soll das Tier vor allen Dingen

Zunächst einmal Profit erbringen

 

Und nein - es stört die Menschen nicht

Wenn gar der Imker also spricht:

 

Mal ehrlich, meine kleine Biene

Wir züchten dich zu unserm Nutzen

Und können sehr viel mehr verdienen

Indem wir dir die Flügel stutzen

 

Du wirst das hoffentlich verstehen:

Dein blödes Schwärmen nervt uns sehr

Versuch's mal positiv zu sehen ...

Du brauchst die Flügel jetzt nicht mehr

 

Nach einem Jahr - es tut uns leid -

Kommt eine Jüngre auf den Thron

Ich weiß: das ist vor deiner Zeit

Ein schneller Tod sei dann dein Lohn

 

                    ***

 

Schon naht die Ernte: Hektik, Stress

Da geht es forsch und flott voran

Weshalb man auch zu schlechter Letzt

Manch Schaden kaum vermeiden kann

 

Das mag auch hier ein Flügel sein

Die Bienen sind so ungeschickt!

Und auch so zierlich, zart und klein

Da hat man schnell was abgeknickt ...

 

                    ***

 

Die Kästen stehn in Reih und Glied

Nach Norden, Osten, Süden, Westen

Egal, wohin das Auge sieht

Es sieht nur eines: Bienenkästen

 

Dies ist die Honigindustrie

Es scheint, dass hier die kleinen Bienen

Wie anderswo das große Vieh

Als Werkstoff und als Werkzeug dienen

 

                    ***

 

Ist deutscher Honig wirklich besser?

Das woll'n wir alle ehrlich hoffen

Wir sind nicht nur als Honigesser

Von diesen Dingen mit betroffen

                          

Meist kauft man einen Honigmix

Der - ob es uns auch nicht gefällt

(Fies sind des Honighändlers Tricks) -

Solch Qualzuchthonig mit enthält

 

Nun weiß ich immer noch nicht richtig

Wie macht man das in unsern Breiten?

Ich find die Frage ziemlich wichtig

Es geht hier nicht um Kleinigkeiten

 

                    ***

 

Die Biene wird, sofern sie kann

Den Imker bei der Ernte stören

Drum schmeißt der seinen Smoker an

Ein Kniff, auf den fast alle schwören

 

Des Smokers Qualm, ein sanfter Hauch

Erregt der Biene Rezeptoren

Die Vorsicht, ja die Angst vor Rauch

Ist jeder Biene eingeboren

 

Ihr fragt euch wohl, was hier passiert

Ihr habt davon noch nie gehört?

Hier wird ein Waldbrand simuliert

Der gleich der Biene Bau zerstört!

 

Flugs futtert sie - sie braucht Proviant

Der Trail wird sicher hart und rauh

Auch dient der Honig - nach dem Brand -

Als Grundstock für den neuen Bau

 

Dem Imker - logo - ist das lieb

Nun sind die Bienen abgelenkt

Perfekt für einen Honigdieb

Der so sein Risiko beschränkt

 

Und doch - die Wächterin will wachen

Das heißt zugleich: Sie opfert sich

Ihr bleibt nur eins - was soll sie machen?

Ihr bleibt nur dieser eine Stich

 

Auch Honig, ein Naturprodukt

Das uns gesund und fit erhält?!

Wird, wenn man mal genauer guckt

Nicht ohne Tierleid hergestellt

 

                    ***

 

Das war's, das wollte ich euch sagen

Noch eins an die, die Honig kaufen

Vielleicht könnt ihr euch manchmal fragen:

Ist's für die Bienen gut gelaufen?

06/2019



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Kommentare: 9
  • #1

    Luisa (Samstag, 29 Juni 2019 10:52)

    Unbedingt anschauen: More than Honey - Dokumentarfilm von 2012

    Bienenzucht in den USA: die Völker werden Tausende von Kilometern von einer Monokultur zur nächsten transportiert. Perfekte Plätze für Parasiten - bekämpft mit natürlich noch mehr Chemie.
    Die Völker werden willkürlich aufgeteilt und mit künstlichen Königinnen versehen, die per Post aus der Schweiz kommen.

    Traditionelle Imkerei: den Bienen wird der Honig geklaut (weil ja für den Menschen wertvoll) und ihnen wird Zuckerwasser untergeschoben. Und dann noch die Todesstrafe bei »Fremdgehen« (das ist, wenn Bienen womöglich da ihren Nektar suchen, wo es ihnen gefällt. Oops .. das geht doch nicht. Die Bienen müssen doch machen, was der Mensch will).

    Schäm' Dich Mensch.

  • #2

    More Than Honey (Samstag, 29 Juni 2019 13:05)

    Offizielle Website des Films (lt. Wikipedia): http://www.morethanhoney.ch/

    "More than Honey (im TV auch More than Honey – Bitterer Honig) ist ein Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof aus dem Jahr 2012 über das weltweite Bienensterben von Kalifornien bis China.
    (...)
    Der Film wurde in der Schweiz zum erfolgreichsten Schweizer Kinofilm des Jahres 2012[5] und zum erfolgreichsten Schweizer Dokumentarfilm aller Zeiten.[6] Die internationale Koproduktion hat neben dem Schweizer Filmpreis auch in Deutschland und in Österreich die jeweils höchste nationale Auszeichnung für Dokumentarfilme gewonnen.
    (...)
    Markus Imhoof und sein Team haben fünf Jahre an diesem Film gearbeitet."
    Weitere Links in dem Wiki-Artikel.

  • #3

    Heinzi (Dienstag, 03 März 2020 14:23)

    "... jeden Winter werden Milliarden von Honigbienen aus ihrem Winterschlaf geweckt. Sie werden nach Kalifornien gekarrt und in einer tödlichen Umgebung ausgesetzt, voll von Bakterien, Parasiten und giftigen Pestiziden.

    Wofür? Um Mandelbäume zu bestäuben.

    Die Mandelmilch-Industrie wächst rasant -- und damit auch das Leiden der Bienen. Ganze Bienenvölker werden “gemietet”, auf engstem Raum zusammengepfercht und über extrem lange Strecken zu den pestizidverseuchten Mandelplantagen gebracht.

    Ein Drittel von ihnen überlebt diese Strapazen nicht.

    Die gute Nachricht ist: Mandeln können auch ohne Bienenleid angebaut werden. ..."

    Aus einer SumOfUs-Petition an Danone, BlueDiamond und andere Mandelmilch-Hersteller

  • #4

    Heinzi (Donnerstag, 21 Mai 2020 07:44)

    Corona 2020:

    "Jedes Jahr werden in den USA Tausende Bienenstöcke zu weit entfernt gelegenen Plantagen transportiert, wo sie in Obst- und Gemüsekulturen Nektar von den Blüten sammeln und die Blüten mit Pollen bestäuben. In diesem Jahr jedoch liegen die Imker mit der Bestäubung im Zeitplan weit zurück.

    Wegen der Reisebeschränkungen standen nicht genügend LKW-Fahrer zur Verfügung und es gab Probleme mit dem Transporten. So konnten die Bienenstöcke nicht, wie um diese Zeit üblich, durchs Land gekarrt werden.

    Großimker Kelvin Adee nennt 75.000 [sic] Bienenstöcke sein eigen. Damit ist er auf Wanderarbeiter aus Süd- und Mittelamerika angewiesen. Zwar war es ihm gelungen, rechtzeitig zur Bestäubung der kalifornischen Mandelblüte genügend Arbeitskräfte einzustellen. Doch wollten die Wanderarbeiter mit den Bienen zu anderen Standorten fahren, mussten sie sich jedes Mal selbst unter Quarantäne stellen, klagte der Präsident der American Honey Producers Association im April 2020 (Amerikanische Vereinigung von Honigproduzenten) gegenüber der Financial Times."
    https://www.heise.de/tp/features/Corona-Reisebeschraenkungen-fuer-Bienen-4724184.html

  • #5

    Tschu En Lai (Samstag, 24 Oktober 2020 15:54)

    Keine Bienen in China?

    Vor einiger Zeit sagte mir eine Bekannte (voll echten Mitgefühls für die betroffenen Bienen), dass sie einen Hass auf China habe, weil es dort wegen maßlosen Pestizideinsatzes keine Bienen mehr gebe. Man habe das auch in dem Film „More than Honey“ sehen können.

    Auch ich fand Websites, die diesen Eindruck vermitteln. In einer ZDF-Kurzfassung des Films (Trailer?) heißt es allerdings gleich zu Beginn:

    „Ganz schön viel Arbeit, jede einzelne Blüte mit der Hand zu bestäuben. Aber in einigen chinesischen Provinzen wurden die Bienen durch Pestizide ausgerottet. ...“ [1]

    Hier ist von einigen Provinzen die Rede, nicht von ganz China. In den meisten von mir geprüften Quellen wird diese Aussage bestätigt. Teilweise ist auch nur von einem Landstrich (EPD-Film[2]) die Rede, es handle sich um einen „auf einige Dörfer in Hanyuan“ beschränkten Fall (NZZ[3]), ProSieben spricht von „einem Obstanbaugebiet Chinas“[4] in einer „abgelegenen Region“[5].

    Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) geht hier recht ausführlich auf diese Frage ein:

    „Im chinesischen Sichuan wird von Hand bestäubt. Droht uns das auch?
    ===============================================
    Die Handbestäubung ist ein spezieller und auf einige Dörfer in Hanyuan, einer hoch gelegenen Bergregion Sichuans, beschränkter Fall. Er wurde durch den Film «More Than Honey» weltweit bekannt. Fotos von Menschen, die mit Bienenfleiss in Obstbäume klettern, tauchen seitdem oft in den Medien auf.
    Die Handbestäubung in Hanyuan wurde vor allem in den 1980ern und 1990ern praktiziert, weil übermässiger Pestizideinsatz den Bestand der Bestäuberinsekten stark reduziert hatte. (...)
    Uma Partap und Tang Ya, zwei Wissenschafter aus Nepal und China, haben 2012 Obstbauern und Imker in Hanyuan ausführlich befragt. Dabei fiel ihnen auf, dass die meisten Imker ihre Bienen nur zur Honigproduktion nutzen und von den Apfelplantagen fernhalten: «Dort werden so viele Pestizide gespritzt, dass die Bienen sterben. Und wenn das passiert, verweigern die Bauern eine Entschädigung», schreiben sie in ihrer Studie. Inzwischen sei die Handbestäubung in Han­yuan aufgrund stark gestiegener Löhne unrentabel und weitgehend eingestellt worden. (...)
    Unabhängig davon werden auch in der chinesischen Landwirtschaft Honigbienen gezielt zur Bestäubung eingesetzt. Die Zahl der Bienenvölker ist in China in den vergangenen 50 Jahren kontinuierlich von 3,7 auf über 9 Millionen angestiegen.“[6]

    In den USA fiel sie hingegen laut Wikipedia zwischen 1961 und 2014 von 5,5 auf 2,6 Mio., in Deutschland von 2 auf 0,7 Mio.[7]

    Noch einmal ProSieben:

    „In Kalifornien finden ganze 80 Prozent der weltweiten Mandelproduktion statt - im Frühling gibt es hier blühende Mandelbäume, so weit das Auge reicht. Doch ohne die Bestäubung ihrer Blüten durch Bienen gäbe es im Herbst wenig zu ernten. Deshalb werden die Insekten tausende Kilometer weit mit "Bee-Trucks" zu den großen Monokulturen der USA transportiert - von den kalifornischen Mandelplantagen bis zu den Kürbisfeldern an der Ostküste. Dabei sterben in den USA jährlich so viele Bienen wie sonst nirgends.“[8]

    Aber deshalb hassen wir doch nicht die USA!

    Quellen:
    [1] https://www.youtube.com/watch?v=eiHDZiH1mKc
    [2] https://www.epd-film.de/filmkritiken/more-honey
    [3] https://folio.nzz.ch/2018/august/wenn-das-summen-verstummt
    [4] https://www.presseportal.de/pm/25171/3047184
    [5] https://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/2015166-menschliche-bienen-in-china-clip
    Min. 0:45 in dem Film
    [6] siehe [3]
    [7] https://de.wikipedia.org/wiki/Bienensterben#Entwicklung_der_Bienenpopulationen
    [8] siehe [4]

  • #6

    Die Bienenkiller sind zurück (Montag, 22 November 2021 07:16)

    "Die Europäische Union hält an Pestiziden fest. So gibt es nach Ansicht der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) in manchen Bereichen beispielsweise keine Alternative zu den sogenannten Bienenkillern. In Deutschland und zehn weiteren Ländern der EU seien deshalb die Notfallzulassungen »gerechtfertigt«, erklärte die EFSA am Donnerstag im italienischen Parma. Die Neonikotinoide sind damit in Nordrhein-Westfalen und weiteren Bundesländern wieder begrenzt zugelassen.

    Drei dieser Mittel hatte die EU im Jahr 2018 verboten. Das lag an der schädlichen Wirkung auf Bienen und Hummeln, die Imker besorgt: Neo­nikotinoide schwächen das Immunsystem der Tiere und beeinträchtigen deren Fortpflanzung. In der Landwirtschaft werden die Mittel unter anderem gegen Blattläuse eingesetzt.
    (...)
    Das Verbot der drei Neonikotinoide Imidacloprid, Thiamethoxam und Clothianidin war im April 2018 für alle Freilandkulturen aufgrund von »inakzeptablen« Risiken verhängt worden. Laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, spiegelte das Verbot einen »breiten Konsens« wider: Zum Schutz von Bienen und anderen bestäubenden Insekten sind Maßnahmen dringend notwendig. Das Verbot wurde ausgesprochen, nachdem die beiden größten Hersteller dieser Pestizide, Bayer und Syngenta, vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert waren.

    Ihrer chemischen Struktur nach sind die Stoffe dem Nikotin ähnlich. Sie töten Insekten, indem sie ihr zentrales Nervensystem angreifen; schon sehr niedrige Dosen verursachen Lähmung und Tod. Die Stoffe werden von der Pflanze aufgenommen, wodurch alle ihre Teile für Insekten giftig werden. Die Mittel müssen dafür nicht unbedingt versprüht werden, es kommt auch mit diesen Stoffen beschichtetes Saatgut zum Einsatz. Die Neonikotinoide lösen sich gut in Wasser und sind in der Natur nur schwer biologisch abbaubar. Deshalb reichern sie sich in Böden an und gelangen in umliegende Seen, Flüsse und in das Grundwasser.
    ...
    In Afrika hat der Einsatz dieser Stoffe bereits verheerende Folgen gezeigt. Forscher aus 17 afrikanischen Ländern hatten 2019 einen Bericht veröffentlicht, in dem es heißt, die Bestäubung sowie die natürliche Schädlingsbekämpfung würden durch sie eingeschränkt. Letztlich sei ihretwegen die Ernährungssicherheit des Kontinents gefährdet."
    https://www.jungewelt.de/artikel/414997.umweltzerst%C3%B6rung-bienenkiller-zur%C3%BCck.html

  • #7

    Bienen und Bauern retten! (Mittwoch, 01 Februar 2023 18:41)

    "
    Es muss sich was ändern auf den Feldern!

    Um über 75 Prozent ist die Biomasse von Fluginsekten in Biotopen innerhalb von 30 Jahren zurückgegangen. Dieser Rückgang von Bienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen gefährdet nicht nur ganze Ökosysteme, sondern auch unsere eigenen Lebensgrundlagen. Denn ohne bestäubende Insekten kann es keine intakte Umwelt geben und auch unsere eigene Lebensmittelproduktion ist ohne ihren Beitrag in Gefahr.

    Eine der Hauptursachen für den Artenschwund ist die industrielle Landwirtschaft, die Lebensräume zerstört und durch den hohen Einsatz von Pestiziden das Überleben vieler Insektenarten gefährdet. Ein wichtiger Schlüssel zur Erhaltung der Artenvielfalt liegt daher in der Ökologisierung der Landwirtschaft.
    Vom Volksbegehren zur EBI

    Mit dem Ziel, das Artensterben aufzuhalten, startete 2018 in Bayern das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, das mehr Stimmen als jedes andere bayerische Volksbegehen zuvor auf sich vereinen konnte. Nach diesem fulminanten Erfolg entstand schnell die Idee, das Thema nun mit einer Europäischen Bürgerinitiative (EBI) auf die europäische Ebene zu hieven.

    Mit einer Europäischen Bürgerinitiative (EBI) können die Bürger:innen der EU die EU-Institutionen zum Handeln in einem bestimmten Politikfeld auffordern. Damit eine EBI als gültig gilt, müssen innerhalb des Zeitraums von einem Jahr mindestens eine Million EU-Bürger:innen die Forderungen der Initiative unterschreiben. Außerdem müssen bestimmte Mindestquoten an Unterschriften, die sich an der sich an der jeweiligen Anzahl der Sitze im Europaparlament orientieren, in mindestens sieben EU-Staaten erreicht werden.
    (...)"
    https://umweltinstitut.org/ueber-uns/erfolge-bienen-und-bauern-retten/

  • #8

    Hälfte des importierten Honigs gefälscht? (Dienstag, 28 März 2023 16:40)

    "Ein großert Teil des nach Europa eingeführten Honigs steht im Verdacht, gefälscht zu sein. Für einen Bericht der Europäischen Kommission hat das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) 320 Proben von Honig genommen. 46 Prozent davon waren nicht echt, sondern vor allem mit Zuckersirupen aus Reis, Weizen oder Zuckerrüben verdünnt. Dies ist nach EU-Recht verboten. Auch von den 32 in Deutschland entnommenen Proben steht die Hälfte im Verdacht, gefälscht zu sein.

    Neue Testmethode deckt Betrug auf

    Die Quote der Fälschungen ist mit 46 Prozent etwa drei Mal so hoch wie während des letzten EU-Kontrollberichts 2017. Damals lag der Anteil der beanstandeten Proben bei lediglich 14 Prozent. Ein möglicher Grund: In der Vergangenheit verdünnten die Betrüger den Honig mit Zuckersirupen aus Maisstärke oder Zuckerrohr. Mittlerweile verwenden sie jedoch Sirupe, die hauptsächlich aus Reis, Weizen oder Zuckerrüben hergestellt werden – ein Betrug, der derzeit von den meisten Laboren aus technischen Gründen nicht entdeckt werden kann.

    Denn die staatlichen Labore verwenden veraltete Analysemethoden. foodwatch fordert deshalb: Die Behörden müssen die Kontrollen gegen Lebensmittelbetrug verbessern, um die Fälschungen erkennen zu können.

    Der süße Betrug bringt Profit

    Der Honig-Betrug ist lukrativ: Im Durchschnitt kostet nach Europa eingeführter Honig 2,17 Euro pro Kilo, während Zuckersirupe aus Reis zwischen 0,40 und 0,60 Euro pro Kilo kosten. Die EU importiert jährlich 175.000 Tonnen Honig aus Drittländern. Damit ist die EU nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Honigimporteur der Welt - und deckt damit 40 Prozent des Verbrauchs. foodwatch schätzt, dass in der EU jedes Jahr 80.000 Tonnen gefälschter Import-Honig verkauft wird. Da Betrug jedoch auch innerhalb der EU stattfindet, ist die Gesamtzahl des verbotenen Honigs im europäischen Handel deutlich höher. (...)
    https://www.foodwatch.org/de/aktuelle-nachrichten/2023/die-haelfte-des-importierten-honigs-moeglicherweise-gefaelscht/

  • #9

    4 von 5 Gläsern sind Verschnitte, nur teilweise EU (Sonntag, 30 April 2023 13:34)

    "Was als Honig durchgeht, ist genau definiert – bis hin zur Bienenart, die ihn liefert

    Dabei lassen die Richtlinien schon jetzt nicht wirklich Spielraum, was als Bienenhonig verkauft werden darf, ist genau reglementiert – in einer eigenen Honigverordnung. In Paragraph zwei heißt es dort etwas technokratisch: „Im Sinne dieser Verordnung ist ‚Honig‘ der natursüße Stoff, der von Bienen der Art Apis mellifera (Honigbiene, Anm.) erzeugt wird, indem die Bienen Nektar von Pflanzen, Absonderungen lebender Pflanzenteile oder auf den lebenden Pflanzenteilen befindliche Sekrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufnehmen, diese mit arteigenen Stoffen versetzen, umwandeln, einlagern, dehydratisieren und in den Waben des Bienenstockes speichern und reifen lassen.“

    Theorie und Praxis

    Theorie und Praxis klaffen hier aber offenbar weit auseinander. Vier von fünf Gläsern aus dem Supermarkt seien zumindest Verschnitte, berichtete die „Financial Times“ weiter, zusammengemischt aus Produkten von inner- und außerhalb der EU. Hier lautet die Forderung auf eine genaue Angabe des bzw. der Herkunftsländer und außerdem mehr Stichproben. (...)"
    https://orf.at/stories/3313433/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE