Die Reise

 

Ich höre Euer rauhes Rufen

Und frage mich, wohin Ihr zieht

Nach Bergen, Steppen, fremden Ufern

Nach Freiheit klingt mir Euer Lied

 

Es liegt im Klang so vieler Kehlen

Die ganze Weite dieser Welt

Auch ich hab' mir dereinst ein Leben

Als Globetrotter vorgestellt

 

Wie hör' ich Euer'n Chor so gerne

Ich wünsch', ich könnte mit Euch fliegen

In scheinbar unbegrenzte Ferne

Statt träumend hier im Bett zu liegen

 

Ihr seid auf einer großen Reise

Nach Süden hin geht Euer Zug

Ich ruf' Euch zu - sehr schwach, ganz leise:

Gehabt Euch wohl! und Guten Flug!

10/2016

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Max (Dienstag, 22 November 2016 12:23)

    Mensch Tünn, Dein Held gehdet wohl nich so gut?
    Is er alt? Oder krank? Oder beides?
    LG Max

  • #2

    Tünn (Dienstag, 22 November 2016 12:39)

    Ja, Max, wer weiß?

    In einer der vielen anderen möglichen Welten gibt es eine Version des Gedichts mit dem Untertitel „Antizipation und Aktzeptanz des Irreversiblen“. Der Leser in dieser Parallelwelt verfügt damit über etwas mehr Informationen als wir ...

    Mein Held liegt träumend im Bett. Wovon träumt er? Er könnte auch lauschend im Bett liegen. Es ist gar ein Zustand denkbar, der mit dem „Statt“ eine Alliteration bilden würde - aber das wäre denn doch zu duster. Andererseits: Das Gedicht ist der Kategorie "Abschied" zugeordnet ...