Abschied
Verzeih', alter Freund
Ich mußte Dir doch helfen
Nur - der Zweifel bleibt
Das Haus ist so still
Ohne Hecheln und Bellen
Ich sehe Dein Bild
Es schellt an der Tür
Lautstark schlugst Du stets Alarm
Das fehlt mir so sehr
Ohne Dich am Meer
Unser Strand im Sonnenschein
Öde grau und leer
Tiefer heißer Schmerz
Hohl und schwach und müd' und schwer
Leb' ich mich voran
Welpen toben laut
Purzeln durch des Züchters Haus
Such' ich einen aus?
Tierheim: voller Leid
Hoffen Warten Einsamkeit
Bin ich schon so weit?
Lebewohl, mein Freund
Trotz des Neuen wirst Du stets
Unvergessen sein
02/2015
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Gus (Freitag, 03 Juni 2016 12:43)
Hallo Tünn,
bewegende Zeilen!
Liebe Grüße Gus
Anna (Freitag, 03 Juni 2016 12:45)
Ach wie gut ich das kenne, lieber Tünn......
Und immer wieder aufs Neue und jeder Vierbeiner bleibt ein besonderes Individuum.
Liebe Grüße
Anna
Sigfried (Freitag, 03 Juni 2016 12:49)
Ich hab auch schon mal einen Hund einschläfern lassen müssen.
Es bleiben immer Zweifel.
Du hast es ganz wundervoll beschrieben!
Sigfried
Emmy (Freitag, 03 Juni 2016 13:10)
Lieber Tünn,
der letzte Vers wird mir unvergessen sein:
Lebewohl, mein Freund
Trotz des Neuen wirst Du stets
unvergessen sein
Hier beschreibst Du die Beziehung wunderbar... innerlich festhalten, wertschätzen, Einzigartigkeit einräumen - und dennoch frei für neue Bindungen sein. Und das lässt sich vom Abschied vom Hund auch auf den Abschied von einem geliebten Menschen übertragen.
Ein tolles Gedicht. Ich hoffe, es hilft so manchem von uns bei der Verarbeitung!
lG
Emmy
Lesterschwein (Dienstag, 27 November 2018 20:51)
Lieber Tünn, gut, dass man sich so gut verstehen und mitfühlen kann. Jetzt, wo mein Katerchen gestorben ist, ist alles so schwer. Wieviel Leichtigkeit und Freude er doch in mein Leben gebracht hat und er hat nie etwas dafür verlangt. Einfach nur so. Ja, Tiere sind schon toll. Sie geben so viel und wollen nur so wenig von uns.