Der Kaminofen

 

Hier ist der Mensch

Und da der Baum

Und jeder hängt an seinem Leben

Nun muss der Baum das seine

Für das Wohlgefühl

Des Menschen geben

10/2018

 


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Kommentare: 7
  • #1

    Lesterschwein (Montag, 19 November 2018 20:40)

    Hi Tünn,
    tja, leider nicht immer nur zum Wohlgefühl des Menschen, sondern auch zum Profit einiger Aktionäre, wie z.B. der Kohle-Industrie in diversen Gebieten Deutschlands. Zum Glück ist dies im Moment noch umstritten und wird diskutiert, doch ich hoffe, man gibt den Bäumen eine Chance. Und inzwischen auch am anderen Ende der Welt - in den Regenwäldern, wo riesige Gebiete abgeholzt werden. Der Mensch ist zu doof. Er raubt sich selber die Luft zum Atmen. Vielleicht fallen mir irgendwann mal entsprechende Zeilen ein. Ich lasse sie dir zukommen. Ob sie dann allerdings noch irgend jemand lesen kann, bleibt fraglich. Ich hoffe, wir haben noch genug Zeit. In diesem Sinne: think positive.

  • #2

    Tünn (Dienstag, 20 November 2018 16:26)

    Liebe/r/s Lesterschwein,
    danke für deinen Kommentar. Ich gebe dir recht, es geht immer auch - und oft genug in erster Linie - um den Profit. Wobei manche (viele?) vermutlich glauben, dass sie mit dem Kamin umweltfreundlich heizen. Was nichts daran ändert, dass dafür Bäume totgemacht werden. Und ob der Kamin wirklich CO2-neutral ist - das problematisiere ich in meinem etwas längeren Gedicht vom Heizkomfort. Über deine Anregung "think positive" muss ich noch ein wenig nachgrübeln ... :-)

  • #3

    Siggi (Dienstag, 18 Februar 2020 08:13)

    A propos Profit:

    "Der Bau der »Giga-Factory« des US-Elektromobilherstellers Tesla im brandenburgischen Grünheide könnte sich verzögern. ...
    Erst am Donnerstag hatte das Landesamt die Genehmigung für die Rodung gegeben, obwohl es für den Bau des Werks noch keine Erlaubnis gibt. Das Verfahren dafür läuft noch, und bis Anfang März können Einwände vorgebracht werden. Das Brandenburger Umweltministerium machte aber nochmal deutlich, dass man Tesla erlaubt habe, »auf eigenes Risiko« mit den Arbeiten zu beginnen. Sollte keine Baugenehmigung erteilt werden können, müsste der Konzern die Fläche wieder angemessen aufforsten.
    Die Grüne Liga wirft der Landesregierung vor, für Tesla deutsches und europäisches Recht zu beugen. ...
    Während die Brandenburger Landesregierung Gelassenheit demonstriert, plädiert der FDP-Politiker Oliver Luksic dafür, Klagemöglichkeiten von Umweltschützern zu beschneiden. ..."
    https://www.jungewelt.de/artikel/372828.e-mobilit%C3%A4t-verz%C3%B6gerter-baubeginn.html

  • #4

    Tschu En Lai (Donnerstag, 22 Oktober 2020 16:07)

    60 MILLIARDEN BÄUME GEPFLANZT! WO? ...

    »Denkt man an China, fallen einem oft zuerst von Smog erfüllte Metropolen ein. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Das Land betreibt schon seit über 40 Jahren das größte Aufforstungsprogramm der Welt. Dank der „Großen Grünen Mauer“ gibt es in der Hauptstadt Peking inzwischen deutlich weniger Sandstürme.«[1]

    Probleme ohne Ende - die Wüsten im Norden Chinas nerven: Landverlust, Oberflächenabfluss, Bodenerosion, Zerstörung der Vegetation, Überschwemmungen, Temperaturanstieg, brauner Regen, verstopfte Flüsse bis in die Nachbarländer hinein, ...

    Der Mensch ist schuld. Weltweit gelten die Abholzung von Wäldern, die Überweidung des Grünlandes und ein übermäßiger Wasserverbrauch als Hauptfaktoren der Ausbreitung und Bildung von Wüsten.[2]

    Das Reich der Mitte ist da keine Ausnahme. Und? Wie rechtfertigt man dort solch schändliches Tun?

    China sieht sich selbst als Entwicklungsland[3]. »Nach der Unabhängigkeit der Volksrepublik „in den 50er und 60er Jahren hatten wir nicht genug zu essen“, so Liang Chanxiong, Vize-Direktor der Forstbehörde „Hanggin Banner of Ordos“ zu ChinAfrica. Das Schlagen von Feuerholz gehörte zum „excessive farming“. 1989 gab es weniger als 100 mm Regen, man zählte weniger als 100 Tierarten. „Wir verstanden, dass wir die Natur nicht exzessiv ausbeuten durften. Wir mussten ein Gleichgewicht finden“.«[4]

    Also?

    Totales Weideverbot in den gefährdeten Gebieten. Verbot landwirtschaftlicher Nutzung auf Hängen steiler als 30 Grad. Beschränkung ungeregelter Holznutzung. (...)

    1978 wurde mit der Errichtung der GRÜNEN MAUER begonnen. Bis 2050 soll eine Fläche so groß wie die BRD bepflanzt sein: Ein „Schutzgürtel durch 14 Provinzen mit einer Länge von über 4500 km und einer Breite von mehreren 100 km“. Bäume, Büsche und Gräser sollen angepflanzt werden - „eine Mauer aus Wald“.[5]

    Das Zwischenergebnis: Seit den 1990er Jahren hat sich Chinas Waldfläche fast verdoppelt. Das Land verfügt über die größten wieder aufgeforsteten Waldgebiete der Welt. Seit 1978 wurden hierfür über 60 Milliarden Bäume gepflanzt (Stand 2016).[5]

    Bis heute werden in China mehr Bäume aufgezogen als im Rest der Welt zusammengenommen.[6]

    Eine NASA-Studie: Satellitendaten zeigen, dass China und Indien bei der Begrünung an Land führend sind. „Der Effekt basiert hauptsächlich auf anspruchsvollen Baumpflanzprogrammen in China und intensiver Landwirtschaft in beiden Ländern.“[7]

    Beispiel Kubuqi-Wüste [庫布其沙漠 / 库布其沙漠:-)], eine Sandwüste in der Inneren Mongolei in China. Ein Review im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) kommt zu dem Schluss: Die Sanierung eines Teils der Wüste entwickelte sich zu einem „Beispiel für eine grüne Wüstenwirtschaft“.[8]

    Probleme? Rückschläge? Die gab es wohl reichlich. Kritik? Die ganz sicher auch.

    „Dazugelernt“ heißt es bei Heise:

    „Selbstverständlich wurden Methoden der Wiederaufforstung im Laufe der Jahrzehnte modernisiert. Mittlerweile greift man bei der Wüstenbekämpfung auf einen mehrstufigen Ansatz zurück. In einer ersten Phase werden Gras sowie Büsche und Pionierbäume wie Espen gesetzt, die trockenresistent und typisch für die Region sind, aber keinen allzu hohen ökonomischen Wert haben. Immer häufiger übernehmen Profis die Aufforstung, obwohl dies deutlich teurer ist, als die Arbeit der Bürger. Teilweise kommen auch neue Baumsorten wie bestimmte Kiefernarten aus der Mongolei zum Einsatz, die gleichermaßen schnellwachsend wie langlebig sind. Wo es genug regnet, wird mittlerweile sogar per Flugzeug ausgesät, um große Landstriche begrünen zu können.“[9]

    Das Projekt der Grünen Mauer „wird national wie international von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen begleitet, evaluiert und fortentwickelt.“[10] ... „und hat bereits heute zur Rückkehr vieler Pflanzen- und Tierarten in vorherigen Wüstengebieten geführt.“[11]

    Wollen wir den Chinesen die Däumen drücken, dass sie ihr Ziel bis 2050 erreichen.

    (Literaturangaben im Folgekommentar)

  • #5

    Tschu En Lai (Donnerstag, 22 Oktober 2020 16:09)

    Literaturangaben zu 60 MILLIARDEN BÄUME GEPFLANZT! WO? ...

    [1] https://energyload.eu/energiewende/international/klimawandel-china/
    [2] https://www.energie-klimaschutz.de/chinas-gruene-mauer/
    [3] China ein Entwicklungsland? Der Westen bezweifelt das. Kein Wunder - sieht er China doch als Konkurrent - teilweise als Feind - und möchte diesem die Vorteile einer Einstufung als Entwicklungsland gerne aberkennen.
    Die chinesische Sicht:
    * https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/china-bleibt-ein-entwicklungsland
    * http://german.chinatoday.com.cn/2018/zzpolitik/201904/t20190425_800165948.html
    [4] https://www.lunapark21.net/aufforstung-in-china-als-vorbild-auch-fuer-afrika/ -
    [5] Wikipedia: Chinas Grüne Mauer
    [6] https://www.heise.de/tp/features/Chinas-Gruene-Grosse-Mauer-4638653.html
    [7] „... China and India are leading the increase in greening on land. (...) The effect stems mainly from ambitious tree planting programs in China and intensive agriculture in both countries.“
    https://www.nasa.gov/feature/ames/human-activity-in-china-and-india-dominates-the-greening-of-earth-nasa-study-shows
    [8] „Despite these challenges (...) (Elion) took up restoration1 of part of the Kubuqi Desert (...), which later developed into an example of desert green economy.“
    https://wedocs.unep.org/handle/20.500.11822/8652
    [9] siehe [6]
    [10] https://www.energie-klimaschutz.de/chinas-gruene-mauer/
    [11] https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/china-hat-riesige-teile-der-wueste-gobi-wieder-aufgeforstet/

  • #6

    Feinstaubschleudern (Dienstag, 22 November 2022 14:03)

    ".. Auch Achim Dittler beschäftigt sich derzeit intensiv mit Holzheizungen, aber aus ganz anderen Gründen. Dittler arbeitet am Karlsruher Institut für Technologie KIT. In einem Wohngebiet der Kreisstadt Stutensee hat Dittler die Belastung der Bewohner mit Abgasen von Holzöfen untersucht.
    „Es handelt sich um eine sehr, sehr dichte Wohnbebauung, viele Reihenhäuser aneinander, wo auch kaum ein Luftaustausch möglich ist, weil das wie so Riegelbebauung ist. Und wenn hier Emittenten sind, die die Luft verunreinigen, dann sind hier unmittelbar sehr viele Menschen betroffen, und die Schadstoffe können nicht so gut abziehen und verdünnen, wie das in einer lockereren Bebauung der Fall ist.“
    Auf den ersten Blick sehe ich sechs, sieben Edelstahlschornsteine, an denen Kamin- oder Kachelöfen hängen. „Wohlfühlaccessoires des Mittelstands“ sagt Dittler – mit katastrophalen Auswirkungen auf die Nachbarschaft.
    „Das sind Schadgase, die höchst gesundheitsgefährlich sind. Angefangen beim Kohlenmonoxid bis rüber zu polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen und unverbrannten Kohlenwasserstoffen, die da entstehen. Methan, was rausgeht; Aldehyde, die da rausgehen. Wenn sie Müll mit drin verbrennen, entsteht auch Dioxin in diesen Holzöfen. Neben gasförmigen Schadstoffen natürlich auch Feinstäube, zu denen krebserregender Ruß gehört, der lungengängig ist.“
    (...)
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/holz-ofen-heizen-luftverschmutzung-feinstaub-102.html

  • #7

    Umweltverbände gegen Holzheizungen (Donnerstag, 08 Juni 2023 16:46)

    ...
    Gegen diese Bestrebungen laufen nun Umweltorganisationen Sturm. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace, Nabu, Robin Wood und WWF veröffentlichten am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung.

    In ihr warnen sie davor, Holz oder Holzpellets als nachhaltig einzustufen und sie zu fördern. Holz dürfe nicht im Ofen landen, wolle man die Klimaziele erreichen und die Artenvielfalt erhalten.

    Wälder seien in Deutschland und global übernutzt, heißt es in der Erklärung. Statt einer CO₂-Senke zu bleiben, würden sie immer mehr zu einer CO₂-Quelle. Durch die Nutzung von Holz werde zudem etwa die Entwaldung beschleunigt.

    Würde der globale Energiebedarf nur mit Holz gedeckt, wären die Wälder der Welt nach einem Jahr nahezu ausgelöscht. Deutschland importiert schon jetzt enorme Mengen an Holz. Die EU- Holzernte, die in die Verbrennung geht, ist von 40 Prozent in 2005 bereits auf 55 Prozent 2017 gestiegen.

    Feuern mit Holz sei nicht klimafreundlich. Zwar werde nur das Kohlendioxid wieder freigesetzt, was zuvor vom Baum gebunden wurde. Doch die im Holz gespeicherte Energie sei geringer als in Kohle und Erdgas. Deshalb würde bei der Holzverbrennung bis zu doppelt so viel CO₂ freigesetzt, um die gleiche Wärmemenge zu erhalten.

    Das freigesetzte CO2 kann erst sehr langsam über die nächsten Jahrzehnte in Bäumen wieder gebunden werden – Zeit, die wir im Klimaschutz nicht haben, insbesondere mit Blick auf Kipppunkte. Mit Holz zu heizen, ist daher kein Beitrag zum Klimaschutz. (...)
    https://www.telepolis.de/features/Warum-beim-Heizungsgesetz-auch-um-Holz-und-Pelletoefen-gestritten-wird-9180760.html