Deutschland 2018

 

Der Milliardäre werden mehr

Was deutlich unsern Reichtum zeigt

Doch

Wundert's Dich nicht auch

Wie sehr

Die Zahl der Suppenküchen steigt ...?

03/18

 


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Kommentare: 3
  • #1

    Florian (Freitag, 19 Juni 2020 07:27)

    Deutschland 2020:

    "Wirtschaftskrise, Coronapandemie und staatliche Maßnahmen fordern ihren Tribut. Immer mehr Arme geraten offenbar in existentielle Notlagen. Sichtbar wird dies bei den Tafeln. »Die Helferinnen und Helfer beobachten eine neue Hilfebedürftigkeit in Deutschland«, resümierte deren bundesweiter Dachverband am Mittwoch. Und die Einrichtungen rechnen mit einem weiteren Anstieg.

    Der Bundesverband hatte dazu die einzelnen Tafeln befragt. Diese verzeichneten demnach in den letzten drei Monaten »zahlreiche Neuanmeldungen«. Dabei sind 120 von 947 Einrichtungen noch immer geschlossen, die restlichen arbeiten meist eingeschränkt, wie Verbandsvorsitzender Jochen Brühl erläuterte. Trotzdem sei der Zulauf enorm. »Wir haben in den letzten Wochen eine neue Form der Not erlebt«, berichtete Brühl. Vor allem jüngere Menschen suchten wegen akuter existentieller Notlagen Hilfe."
    https://www.jungewelt.de/artikel/380514.wirtschaftskrise-notlagen-h%C3%A4ufen-sich.html

  • #2

    Die Vertafelung Deutschlands - 2022 (Dienstag, 23 August 2022 06:47)

    "Die Landesarmutskonferenz (LAK) Niedersachsen warnt vor einer zunehmenden »Vertafelung der Gesellschaft«. Klaus-Dieter Gleitze, LAK-Geschäftsführer, erklärte dazu am Montag:

    »Vertafelung« meint: Der Staat zieht sich zunehmend aus seiner Fürsorgepflicht gerade für Menschen mit wenig Geld zurück. Diese Funktion wird von Tafeln für Lebensmittel übernommen, die »Normalverbraucher*innen« nicht mehr zugemutet werden. Die Verfügbarkeit des nicht verpflichtenden Angebotes ist hier abhängig von konjunkturellen Schwankungen und dem Willen freiwilliger Akteure wie Supermärkte und Charity-Organisationen. An einem möglichen Ende dieser Entwicklung steht neben dem normalen gesellschaftlichen Kreislauf ein System des Verwaltens von Not, staatlich gefördert, ehrenamtlich getragen und von einem wachsenden Hauptamtlichenapparat verwaltet und gesteuert. Alles, was zweite Qualität besitzt, geht an Bürger*innen zweiter Klasse. Nicht mehr gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Ganzen ist das Ziel, sondern getrennte Wirtschafts- und Konsumkreisläufe produzieren getrennte Gesellschaftssegmente. Kommunikation, Begegnung findet immer weniger statt. Und was bei Ernährung mit Tafeln funktioniert, kann auch für andere gesellschaftlich existentielle Bereiche Maßstab werden, wie Gesundheit, Wohnen, Bildung, Kultur.

    Eine Tafel muss in einer der reichsten Gesellschaften der Welt eine Ausnahme sein und darf nicht zum flächendeckenden Angebot der Daseinsfürsorge werden. Das ist auch Anspruch der Tafeln selbst. In diesem Winter geht es für viele Menschen angesichts explodierender Energiepreise und Rekordinflation um die Frage, wo sie zuerst sparen sollen, beim Essen oder Heizen. Hungern oder frieren? Bereits jetzt suchen so viele Menschen wie nie regelmäßig die Tafeln auf, laut Dachverband Tafel Deutschland mehr als zwei Millionen. Die Zahl ist seit Jahresbeginn um die Hälfte gestiegen, immer mehr Tafeln verkünden einen Aufnahmestopp. Diese Tatsache allein ist in einer der reichsten Gesellschaften der Erde ein Skandal. (…)"
    https://www.jungewelt.de/artikel/433113.trend-zur-vertafelung-der-gesellschaft.html

  • #3

    Deutschland 2022 (Samstag, 31 Dezember 2022 05:53)

    "Die Tafeln seien 2022 im bundesweiten Durchschnitt von 50 Prozent mehr Menschen angelaufen worden als noch im Jahr zuvor, erklärte der Bundesvorsitzende der Tafel Deutschland, Jochen Brühl, am Freitag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). »Wir reden über zwei Millionen Menschen, die zu den Tafeln kommen«, so Brühl. Zeitweise habe ein Drittel der Lebensmittelausgaben einen Aufnahmestopp verhängen müssen, da der Andrang für die Menge an zu verteilenden Lebensmitteln zu groß gewesen sei. Zunehmend funktioniere der eigentlich dem Staat zukommende Versorgungsauftrag »nicht mehr«, sagte der Tafel-Chef gegenüber dem RND. Manchmal würden die Tafeln sogar »schon fest einkalkuliert«.
    Karitatives Handeln sei »sinnvoll und notwendig«, erklärte Armutsforscher Christoph Butterwegge am Freitag im Gespräch mit junge Welt: »Es darf aber nicht vom Staat instrumentalisiert werden.« Forderungen nach einem festen Haushaltsposten für die Lebensmittelausgaben, wie etwa in der vergangenen Woche von der Landesvorsitzenden der Tafeln NRW, Evi Kannemann, geäußert, gäben »dem Sozialstaat die Möglichkeit, dass er sich zurückziehen kann«, so Butterwegge."
    https://www.jungewelt.de/artikel/441822.verarmungspolitik-kein-brot-kein-frieden.html