Hort der Freiheit

 

Es gibt ein Land, das - weit und wild -

Als Musterland der Freiheit gilt

Dort darf - was soll man dazu sagen -

Fast jeder eine Waffe tragen

 

Da wird - als ob das gar nichts wär -

Der Tellerwäscher Millionär

Und damit - pfeif' auf das Talent -

Womöglich gar noch noch Präsident

 

Dies Land mit seinem Glorienschein

Will aller Welt ein Vorbild sein

Doch stellen sich auch dann und wann

Die andren Länder bockig an

 

Dann spielt man wohl - dezent und sacht -

Ein ganz klein bisschen Supermacht

Auf dass - im Allgemeinint'resse -

Solch Land nicht seine Pflicht vergesse

 

Die mag zunächst darin bestehn

Der freien Wirtschaft Leidideen

Zu einem Kultus zu erheben

Und diesem dann gemäß zu leben

 

Auch Bodenschätze gibt man her

Wie Platz und Geld1 für Militär

Als Zeichen, dass man kein Lakai

Doch wohl ein guter Partner sei

 

Ihr glaubt vielleicht, das wär's nun - doch

Erheischt die Freiheit eines noch

(Dies scheint besonders schwer zu wiegen):

Das Reich des Bösen zu besiegen

 

Aus dieser Phalanx auszubrechen

Das wird sich ohne Zweifel rächen

Man kann es niemand wirklich raten

Es erhöht nur die Zahl

Der gescheiterten Staaten ...

 

***

 

Da ist dies Land, das - weit und wild -

Seit je als Hort der Freiheit gilt

Was alles muss wohl noch geschehn

Bis wir sein wahres Wesen sehn?

 

_______________

1 http://www.sueddeutsche.de/politik/geheimer-krieg-deutschland-zahlt-millionen-fuer-us-militaer-1.1820318

01/2018

 


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Kommentare: 5
  • #1

    Kalle (Donnerstag, 11 Juni 2020 19:54)

    " Auch Bodenschätze gibt man her
    Wie Platz und Geld1 für Militär"

    Nun wollen die Amis Truppen von Deutschland abziehen und u.a. nach Polen verlegen.
    Also näher ran an Russland.

    "Bedauerlich sei nur, dass nicht gleich alle Soldaten abgezogen würden, so hingegen Neu [Obmann der Partei DIE LINKE im Verteidigungsausschuss], der zugleich auch den Abzug von US-Atombomben aus Deutschland forderte. Für den deutschen Steuerzahler sollte der Abzug ohne jede Kosten vonstattengehen. Im vergangenen Jahr hatte die Linkspartei über eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung öffentlich gemacht, dass die Bundesrepublik zwischen 2012 und 2019 eine Viertelmilliarde Euro für die US-Truppen im Land bezahlt hat."
    https://www.heise.de/tp/features/Leises-Lob-des-Abzugs-4781222.html

  • #2

    Hermann (Donnerstag, 18 Juni 2020 12:45)

    "Im Zuge der Proteste nach der Ermordung George Floyds demolieren Protestanten Statuen. Warum das (so) ein Vollholler ist. Verantwortlich für die systematische Diskriminierung und Unterdrückung Schwarzer durch Polizei und Justiz ist die Verflechtung von Konzernen und Politik. Statt Statuen sollten die Protestierenden lieber Walmart stürzen."

    Der Autor erklärt noch, wie er zu dieser Aussage kommt. Zunächst weist er auf dieses hin:

    „Das sind die Fakten: Die U S A haben die
    h ö c h s t e I n h a f t i e r u n g s r a t e d e r W e l t – m i t A b s t a n d.
    Am stärksten betroffen sind schwarze Männer. Sie stellen gerade einmal 6,5 Prozent der Einwohner des Landes, aber rund 40 Prozent der Gefängnisinsassen. Ein schwindelerregendes Drittel aller schwarzen Männer in den USA sitzt im Laufe des Lebens mindestens einmal im Gefängnis. 97 Prozent aller amerikanischen Gefängnisinsassen standen nie vor einem Richter. Warum nicht?
    Die Ära der massenhaften Inhaftierung begann unter Präsident Nixon, aber erst unter dem Demokraten Bill Clinton nahm sie die heutigen Ausmaße an. Clinton (unterstützt von seiner Frau Hillary) verfolgte die Wahlstrategie, sich als besonders hart im Vorgehen gegen Verbrecher zu stilisieren. Auf seiner Ära gehen jene Gesetze zurück, die dafür sorgten, dass heute über zwei Millionen Amerikaner im Gefängnis sitzen.
    N i e v o r d e m R i c h t e r
    Eine dieser Regelungen heißt: „Three strikes and you’re out.“ Wer das dritte Mal verurteilt wird, der wird für den Rest seines Lebens weggesperrt, ohne Chance auf vorzeitige Entlassung. Bewährung wurde für alle Häftlinge seit Clinton stark reduziert. Dazu wurden hohe Mindeststrafen eingeführt, die es Richtern fast unmöglich machen, mildernde Umstände zu berücksichtigen. Das nutzen die Strafverfolgungsbehörden als Druckmittel: „Gestehe, und du bekommst drei Jahre. Geh vor Gericht, und dir droht das Zehnfache.“ Wer nicht riskieren will, den Rest seines Lebens hinter Gittern zu verbringen, gesteht, auch wenn er unschuldig ist.“
    https://zackzack.at/2020/06/15/statuen-demolieren-top-oder-flop/

    Das wollte ich nicht ohne Weiteres glauben. Es gibt allerdings weitere Quellen, die sich auf eine Netflix-Doku namens „13th“ beziehen, z.B.:

    „Not everyone goes to trial. If every single person had a trial, the entire system would shut down. It often comes down to: you can take this plea deal and go to jail for three years, or you can go to trial and go to jail for 30 years if you lose. As a result, 97% of people do not go to trial and instead take a plea bargain.“
    https://www.cjpcenter.org/13th-a-lesson-on-race-justice-and-mass-incarceration/
    = CAROLINA JUSTICE POLICY CENTER

    und:

    „In 2013, while 8 percent of all federal criminal charges were dismissed (either because of a mistake in fact or law or because the defendant had decided to cooperate), more than 97 percent of the remainder were resolved through plea bargains, and fewer than 3 percent went to trial. The plea bargains largely determined the sentences imposed.“
    https://www.nybooks.com/articles/2014/11/20/why-innocent-people-plead-guilty/
    = The New York Review of Books

  • #3

    Globale US-Militärpräsenz und die Rolle Deutschlands (Sonntag, 04 Juli 2021 07:08)

    "(...) Weltweit gibt es eine Vielzahl von Standorten mit Militärbasen, wo es gut dokumentierten Widerstand gibt. Die Motive sind dabei sehr unterschiedlich. Überwiegend spielen die Umwelt- und Gesundheitsbelastungen eine Rolle, wie Fluglärm durch (sehr laute) Uralt-Transportmaschinen, Kampfjet-Übungszonen und Hubschrauber. Weitere erhebliche Belastungen sind extrem starke elektomagnetische Strahlungen durch Radaranlagen sowie die Belastung von Oberflächengewässern mit Schadstoffen wie vor allem PFAS-Löschschäume.

    Die kumulierten Altlasten im Boden durch PFAS, Mineralöle und Kerosin wirken sich hingegen erst nach Jahrzehnten als Zeitbomben im Grundwasser und damit für die Trinkwasserversorgung aus, sofern keine aufwendigen Sanierungen vorgenommen werden. Politisch wird der Protest vor allem dann, wenn zivile Einrichtungen von US-Militär genutzt werden, wie z.B. in dem politisch neutralen Irland der Flughafen Shannon.

    Massenproteste gibt es vor allem in Okinawa. Im August 2018 demonstrierten 70.000 Menschen gegen die umweltzerstörende Verlegung der US Air Base Futenma an den Küstenstreifen von Henoko. Die ganze Dramatik von militärisch verursachten Umwelt- und Gesundheitsbelastungen hat der seit 10 Jahren in Okonawa lebende britische Journalist Jon Mitchell vor allem durch systematische Nutzung des "Freedom of Information Act" der USA aufgearbeitet und Ende 2020 in seinem Buch "Poisoning the Pacific – The US Military‘s secret dumping of Plutonium, Chemical Weapons, and Agent Orange" veröffentlicht.

    Doch es ist eine andere Frage, welche Auslöser zu einem durchschlagenden und erfolgreichen Widerstand führen. In Okinawa regt sich z.B. vor allem Protest nach Gewaltverbrechen von US-Soldaten, die aufgrund des Truppenstatuts ungesühnt bleiben.
    (...)
    Diese monetäre Sicht ließe sich auch in Deutschland auf die Militärregion Kaiserslautern anwenden. Dort befindet sich in Landstuhl das größte US-Militärhospital im Ausland, das in der 50er-Jahren gebaut und seitdem fortlaufend modernisiert wurde. Obwohl dieses nach allgemeinen Maßstäben nach wie vor modern ausgerüstet ist, wird derzeit direkt gegenüber der Air Base (mit weiteren, bereits erfolgten Einschnitten in das dortige Naturschutzgebiet) ein neues US-Hospital erstellt, für das fast 1 Mrd. US-Dollar veranschlagt sind, wovon deutsche Steuerzahler ca. 15 Prozent als Planungskosten übernehmen.

    Begründung war seinerzeit (im Jahr 2010), dass man Kriegsverletzte rasant und direkt auf den Operationstisch bringen müsste. Das US-Hospital in Landstuhl ist zwar keine 10 km Luftlinie entfernt, aber nur über öffentliche Straßen erreichbar, obwohl auch ein Helikopter-Landeplatz vorhanden ist.

    Das neue US-Hospital in Weilerbach ist dem gegenüber von der Air Base nur durch eine öffentliche Landstraße getrennt. Damit diese einem blitzschnellen Übergang von der Air Base nicht im Wege steht, wird zugleich mit dem Krankenhaus ein neues Gate mit verschlungener Straßenführung, Brückenbauwerk und komplexen Kontrollstellen errichtet.

    Ein umfassendes Bild von dieser erschreckenden Gigantomanie erhält man leider nicht über das Satellitenbild - wo aber der Flächenfraß des US-Militärs zu sehen ist - sondern am besten direkt vor Ort. Die Kampagne Stopp Air Base Ramstein beteiligte sich am 30. April an dem "International Day of Action against Military Bases" mit einem Fahrradmarathon um die Air Base, wo diese kilometerlange, mit verschlungenen Zufahrten und Barrieren überdimensionierte Kontrollstellen (mit Umgehungsstrecken für Kriegsverletzte) nicht zu übersehen waren.

    Dies ist auch ein Grund, warum bei den anstehenden Aktionstagen in der Woche vom 5. bis 11. Juli diesmal gleich mehrere Fahrrad-Sternfahrten zur Air Base vorgesehen sind, bei denen man sich ein Bild von der Dimension dieser militärischen Logistik-Drehscheibe machen kann."
    https://www.heise.de/tp/features/Globale-US-Militaerpraesenz-und-die-Rolle-Deutschlands-6121113.html?seite=3

  • #4

    Frieden, Klima und Natur (Sonntag, 04 Juli 2021 07:14)

    "Ein umfassendes Bild von dieser erschreckenden Gigantomanie erhält man leider nicht über das Satellitenbild - wo aber der Flächenfraß des US-Militärs zu sehen ist - sondern am besten direkt vor Ort." heißt es in dem vorigen Kommentar.

    Das Satellitenbild ist aber eindrucksvoll genug:
    https://visualbases.org/wp-content/uploads/GE_Weilerbach_20212019.png

    Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Friedenskampf, Klima- und Naturschutz zusammenhängen.

  • #5

    Kinderarbeit in den USA auf dem Vormarsch (Donnerstag, 16 November 2023 14:53)

    "(...)
    Seit Juli dürfen zum Beispiel 14- und 15-jährige nach der Schule noch bis 21 Uhr arbeiten, während der Ferien sogar bis 23 Uhr. Für 16- und 17-jährige gelten bei der Arbeitszeit dieselben Regeln wie für Erwachsene. Vor allem die Servicebranche freut sich darüber.
    (...)
    Der 56-Jährigen gehört eine Eisdiele in der kleinen Stadt Waukee. Bei ihr arbeiten bis zu 35 Angestellte und Aushilfen, fast alle sind minderjährig. (...) Noch mehr bezahlen, um mehr erwachsene Bewerber anzulocken, das könne sie sich als kleiner Betrieb nicht leisten (...)

    Die neuen Regeln gelten nicht nur für klassische Nebenjobs als Schüler, sondern auch in anderen Branchen. Jugendliche dürfen in Iowa jetzt auch in gefährlicheren Jobs, zum Beispiel auf Baustellen, arbeiten. Das sei ein Problem, meint Charlie Wishman, Chef des Gewerkschaftsverbands: "Leider trifft es vor allem arme Familien, Migranten und Flüchtlinge deutlich mehr als alle anderen." Das sei besonders in jenen Bundesstaaten mit viel Landwirtschaft wie Iowa der Fall. "Hier arbeiten viele Migrantenkinder aus dem Süden."
    (...)
    Auch im Bundesstaat Colorado gibt es viel Landwirtschaft. Die Kleinstadt Center ist umringt von Kartoffel- und Salatfeldern. Die meisten, die hier bei der Ernte arbeiten, sind Migranten aus Mittel- und Südamerika, darunter auch viele Minderjährige wie die 17-jährige Mia. Vergangenes Jahr hatte sie bei der Arbeit einen schlimmen Unfall. Ein Traktorfahrer übersah das Mädchen und überrollte es. Durch ihre schweren Verletzungen konnte Mia monatelang kaum laufen.
    (...)
    Mia sagt, dass die Firma ihr keine Entschädigung zahlen wollte.
    (...)
    "Es gibt die Befürchtung, dass das Ganze Teil eines Plans ist, um den Arbeitsschutz generell zu untergraben", sagt Reid Maki, Abteilungsleiter für Fragen zur Kinderarbeit. Dahinter würden reiche Einzelpersonen und Gruppen stecken, die Gewerkschaften nicht leiden könnten und keine höheren Gehälter zahlen wollten.  
    US-Medien berichten, dass dahinter besonders ein konservativer Thinktank aus Florida stecken soll, der sich bei Politikern im ganzen Land für gelockerte Regeln bei der Kinderarbeit einsetzt. Sechs der 50 Bundesstaaten haben das bereits getan. Andere könnten folgen."
    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-kinder-arbeit-100.html?utm_source=pocket-newtab-de-de